Individuelle, fantasievolle Gebäude sind machbar. Das belegen Bauwerke weltweit – sogar Hochhäuser wirken zuweilen wie in Bewegung. Futuristische Entwürfe und eine dynamische Formensprache eröffnen vielfältige Möglichkeiten. Dazu tragen neue Materialien und Techniken ihren Teil bei, nicht zuletzt auch die Digitalisierung.


Herz-Jesu-Kirche von Allmann Sattler Wappner Architekten
Foto: © Allmann Sattler Wappner


Freistehende Holzkonstruktion innerhalb eines Glashauses
Foto: © Günter W. Schnell

Individualität dank beweglicher Komponenten

Dynamik meint dabei nicht bewegbare oder bewegte Gebäude, sondern dynamische Komponenten, die beispielsweise Asymmetrie oder optische Täuschungen bewirken. Bewährtes wird neu interpretiert. Farbe wird ungewohnt eingesetzt. Fassaden lassen sich neigen, Raumteile oder spezifische Räume werden beweglich. Das bedeutet neben Dynamik auch Individualität, ohne dass die Funktionalität leidet.

Bekannte Beispiele sind etwa die Herz-Jesu-Kirche von Allmann Sattler Wappner Architekten mit ihrer komplett aufklappbaren Fassade oder das Sliding House von dRMM Architects, das eine zweite, verschiebbare Hülle aufweist, was unterschiedlichste Konfigurationen bezüglich Raumwirkung und Verschattung erlaubt.

Urbane Räume, die Augen und Bewohnende erfreuen

Solche Bauwerke können das Erscheinungsbild urbaner Räume ebenso verändern wie die modernen Wohnkonzepte. So dynamisch wie das Leben an sich sollte auch der Raum sein, in dem es sich abspielt – und sich nebenbei wandelbaren Wünschen und Bedürfnissen anpassen. Wie dynamische Architektur Städte verändert, zeigen vor allem die Gebäude von Frank Gehry, der als Vertreter von Postmoderne und Dekonstruktivismus eine ganze Reihe dynamischer Bauwerke erschaffen hat.

Ein Pritzker-Preisträger, der gern überrascht

Gehry, der 1992 den begehrten ‚Pritzker Architecture Prize‘ erhielt, hat international mit seinen dynamischen Bauwerken echte Landmarken erschaffen. So pilgern Touristen aus aller Welt nach Bilbao, um das dortige Guggenheim-Museum nicht nur wegen seiner beeindruckenden Sammlung moderner Kunst, sondern auch wegen der einzigartigen Architektur zu besuchen. Wellen, Bögen und Kurven aus Glas, Titan und Kalkstein prägen das Erscheinungsbild des zwischen 1993 und 1997 errichteten Kulturhauses. Gehry schafft solche Hingucker dadurch, dass er die gängigen Regeln missachtet, rechte Winkel vermeidet, Räume kippt und Öffnungen schafft, wo man sie nicht erwartet.

Dies gilt auch für den 2021 eröffneten glitzernden, den der Architekt als Mittelpunkt des Ausstellungskomplexes LUMA im südfranzösischen Arles entwarf. Die enorme, verdrehte Spirale besteht aus 11.000 Aluminiumquadern und 200 Quadratmetern Photovoltaik, so dass das berühmte Licht, das Kunstschaffende stets fasziniert hat, auf zweierlei Weise genutzt wird. Weitere dynamische Meisterwerke von Frank Gehry sind beispielsweise das Museum of Pop Culture in Seattle, das ‚gedrehte Hochhaus‘ in Hannover, das Vitra Design Museum in Weil am Rhein oder der Neue Zollhof, das Kunst- und Medienzentrum am Rheinhafen in Düsseldorf.


Turm des interdisziplinären Kulturzentrums LUMA, Arles
(Architekt: Frank Gehry)
Foto: © 
MYR67, CC BY-SA 4.0


Neuer Zollhof, Düsseldorf
(Architekt: Frank Gehry)
Foto: © Fundistephan

Städtebauliches Juwel in Malmö

Im schwedischen Malmö findet sich mit dem Einkaufszentrum Emporia ein weiteres dynamisches Meisterwerk, diesmal stammt es aus der Feder des Architekten Gert Wingårdh. Mit 200 Geschäften auf drei Geschossen, einer Verkaufsfläche von 68.000 qm und durchschnittlich 25.000 Besuchern pro Tag zählt Emporia zu den größten Malls Skandinaviens.

Das Büro Wingårdh achtete daher bei diesem städtebaulichen Projekt, das Wohnen, Arbeiten und Gewerbe unter einem Dach vereint, auch im Detail auf Perfektion – beispielsweise mit den Eingangsmatten von emco. Schließlich unterstützen wir von emco als Architekturliebhaber dynamische Bauwerke mit unseren Produkten und beraten Sie gern! Wenden Sie sich einfach an unsere Architektenberater!

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