
Herr Koch, welche Rolle spielen Architektur und Design Ihrer Meinung nach generell für den Erfolg von Hotels?
Ich glaube, dass Architektur und Design eine gesunde Basis sein müssen für ein erfolgreiches Hotel. Allerdings muss das Design daran ausgerichtet sein, wo ich bin, was ich mache, wer die Zielgruppe ist. Das kann aber nicht ohne gutes Team funktionieren – ohne Leute, die da jeden Tag mit offenen Augen stehen und das Konzept der Gastlichkeit von Herzen rüberbringen. Gerade im jetzigen „Styling-Zeitalter“ dürfen die Leute nicht wie Objekte rumstehen, sondern alles muss sich echt anfühlen – wie zuhause eben. Ich muss spüren: „Ich bin zu Gast bei jemandem.“ Das ist uns bei Zoku ganz gut gelungen. Da gibt es eine Küche, die dem Gast den Eindruck vermittelt, er steht bei jemandem zuhause in der Küche, der für ihn kocht. Und das gibt ihm das Gefühl, willkommen zu sein. Das ist schließlich das, was ich als Hotelgast im Hotel suche. Und dann ist es dem Hotelier immer noch selbst überlassen, ob er den Gast sehr hochklassig behandelt oder ob der Umgang eher locker ist. Das Design liefert die Kulisse dafür. Bei Zoku haben wir auch den Longstay-Gast berücksichtigt. Jemand, der zwei Monate in Amsterdam ist und da arbeitet, freut sich, dass da soziale Kontakte entstehen können mit anderen, die auch länger bleiben. Dass man zusammen kochen oder am großen Frühstückstisch Tischtennis spielen kann. Das verbindet. Gleichzeitig kommen auch Leute aus der Nachbarschaft und halten sich dort auf. Alles geht fließend ineinander über.