
Sogenanntes Selbstbildnis Leonardo da Vincis (Rötelzeichnung, Biblioteca Reale, Turin, um 1512)
Kürzlich ging es in unserem Online-Magazin um das Thema Stadtverdichtung, denn in Deutschland wird unbedingt mehr Wohnraum benötigt – insbesondere in urbanen Ballungsräumen. Ein weiteres sich aus dieser Problematik ergebendes Thema ist die Modulbauweise – schließlich soll der neue Wohnraum möglichst schnell gebaut werden und dabei auch noch erschwinglich sein. Aus diesem Grund stehen industrielle Bauweisen mit hohem Vorfertigungsgrad verstärkt im Fokus, darunter auch die Modulbauweise. Doch was versteht man darunter eigentlich?
Bereits der berühmte Maler der „Mona Lisa“, das Universalgenie Leonardo Da Vinci, baute 1494 die „Casa mutabile“: ein komplett vorgefertigtes Haus, das am Flussufer des Tigris errichtet wurde. Nicht umsonst also gilt er als Urvater des Fertigbaus in Modulbauweise. Sie basiert auf einem enormen Vorfertigungsgrad: Alle Elemente vorab montiert und oftmals auch Fenster, Treppen etc. vorinstalliert. Das fertige Modul wird auf zur Baustelle geliefert und muss vor Ort lediglich mit weiteren Modulen verbunden werden. Das bietet Bauherren, Investoren und Projektentwicklern zahlreiche Vorteile, vor allem in Sachen Wirtschaftlichkeit, Investitionssicherheit und Nachhaltigkeit: In bis zu 70 % kürzerer Bauzeit entstehen zum Festpreis und zum vereinbarten Termin Gebäude für die unterschiedlichsten Bedarfe, die sich dank der Modulbauweise zu jeder Zeit individuell an die Wünsche des Bauherrn anpassen lassen. Auf der Baustelle ist ein weiterer Vorteil die weitegehende Unabhängigkeit von der Witterung.
Oftmals wird im Sprachgebrauch serielles Bauen synonym zur Modulbauweise verwendet. Gemäß einer Studie des Magazins BaustoffMarkt in Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut abh Market Research steht der Begriff serielles Bauen aber schlicht für die Realisierung standardisierter Bauwerke mit Typengenehmigung. Das heißt: Der einmal geplante Gebäudetyp wird an unterschiedlichen Standorten identisch, also in Serie, errichtet. In der Studie wird unterstrichen, dass hierfür keine industrielle Vorfertigung vonnöten ist – schließlich kann auch ein in althergebrachter Bauweise errichtetes Massivhaus an verschiedenen Orten in Serie errichtet werden. Tatsächlich ist es jedoch so, dass die meisten seriell errichteten Bauwerke aus großformatigen, vorgefertigten Modulen bestehen, die auf der Baustelle lediglich verbunden werden. In solchen Fällen sind serielles und modulares Bauen identisch.
Trotzdem ist nicht jeder modulare Bau zugleich seriell, denn er kann als Einzelwerk aus vorgefertigten Modulen erbaut werden – hinzu kommen zahlreiche Bauten, die nicht seriell geplant wurden und doch – zumindest zum Teil – aus Modulen bestehen. Man denke nur an nachträglich angebrachte Balkone oder vorgefertigte Nasszellen, die auf der Baustelle ins Gebäude eingefügt werden. In solchen Fällen wird auch gern von Modulbauweise gesprochen.
Das Fazit aus der Studie von BaustoffMarkt und abh Market Research besagt einerseits, dass das serielle Bauen hierzulande im Geschosswohnungsbau bisher kaum ins Gewicht fällt. Andererseits nimmt die Relevanz der Modulbauweise selbst im Mehrgeschossbau zu – Standard sind bereits Module wie Fassaden, Balkone, Wände und Decken. Auch bei Dachaufstockungen im Bestand kommt die Modulbauweise zunehmend zum Tragen – im wahrsten Sinne des Wortes. Zwar ist die Modulbauweise nach wie vor hierzulande nicht besonders verbreitet, doch qualitativ ist das Angebot in diesem Bereich bereits sehr hochwertig – sowohl architektonisch als auch bau- und energietechnisch. So hat aufgrund stetig wachsender Schülerzahlen beispielsweise die Hansestadt Hamburg 2019 den Schulentwicklungsplan „Hamburger Klassenhaus“ für den schnellen Ausbau der städtischen Schullandschaft aufgesetzt. Das Konzept sieht die Vorfertigung der Gebäude in Werkshallen vor, um die Bauzeit zu minimieren und witterungsunabhängig bauen zu können. Im laufenden Betrieb sollen auf diese Weise 44 Neubauten und 123 Erweiterungen bestehender Schulstandorte entstehen. Damit ist man in Hamburg voll im Trend.
Nah dran an den Trends im Architekturgeschehen ist auch die emco Group, die ihre Produkte mit einer hohen Affinität zur Architektur und einem besonderen Augenmerk auf die Bedürfnisse der Nutzer entwickelt. Eingangsmatten für jeden Gebäudetyp gehören ebenso zum Portfolio wie anspruchsvolle Badmodule und -accessoires, hier auch einfach nachträglich anzubringende Produkte, die – ähnlich wie im Modulbau – einfach angepasst werden. So unterstützt die emco Group bestmöglich jeden Architekturstil und jeden Nutzerwunsch.
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