Der Begriff Recycling ist uns seit langem geläufig. Vor allem in Bezug auf Papier, Plastik oder Glas hat die Wiederverwertung vor Jahrzehnten Einzug in den Alltag gehalten. Doch erst am 1. Juni 2012 trat das Kreislaufwirtschaftsgesetz in Kraft. Es wurde seitdem mehrfach novelliert. Ziel sind die Schonung der natürlichen Ressourcen und der „Schutz von Mensch und Umwelt bei der Erzeugung und Bewirtschaftung von Abfällen“. Zudem sollen Recyclingmaßnahmen gefördert werden. 

Gut 80 % der hierzulande aufkommenden Abfälle und Schrotte werden recycelt oder anderweitig verwertet (stofflich/thermisch). Auch kleine Mengen wertvoller Metalle werden aus Schlämmen und Schrotten zurückgewonnen. Solche Sekundärrohstoffe aus Recycling tragen zur hiesigen Rohstoffversorgung bei und reduzieren unsere Abhängigkeit vom Import. Doch die Möglichkeiten werden längst nicht ausgeschöpft. Unter anderem können neue Technologien und Verfahren die Rohstoffeffizienz verbessern.

Nachhaltige Nutzung von Baustoffen

Wurden mit Einführung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes Recyclingprozesse alltäglich im Leben jedes Einzelnen, ist das Recycling von Baustoffen noch relativ neu. Deutschlands Baurohstoffe stammen aus heimischer Gewinnung, insbesondere Sand, Kies, gebrochene Natursteine, Kalk- und Mergelsteine sowie diverse Industrieminerale, beispielsweise Stein- und Kalisalze, Quarzsand/-kies und Flussspat. Doch diese Rohstoffe sind endlich – und zwar weltweit. Daher ist eine Wiederaufbereitung gebrauchter Baustoffe unabdingbar. Sie werden frei im Falle von Sanierung, Umbau oder Rückbau. Dann können Kies, Ziegel, Beton, Mörtel etc. in Form neuer Baustoffe wieder in den Baustoffkreislauf eintreten.

Was bedeutet das für die Zukunft?

Es ist offensichtlich, dass das Recycling von Baumaterialien eine entscheidende Maßnahme darstellt, um den Ressourcenverbrauch und die damit verbundenen Folgen für die Umwelt nachhaltig und positiv zu beeinflussen. Dies ist vor allem im rohstoffarmen Deutschland relevant. Hier stellen Bauabfälle ein großes Potenzial an hochwertigen Rohstoffen dar, die bereits heute zu einem räsonablen Preis so aufbereitet werden können, dass sie bezüglich ihrer Qualität mit dem Ursprungsmaterial durchaus mithalten können. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass bereits beim Rückbau kontrolliert und selektiv vorgegangen wird, die diversen Abfallstoffe also getrennt gesammelt und den entsprechenden Recycling-Stoffströmen zugeführt werden.

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Bei der Planung bereits an später denken

Hier ist es hilfreich, wenn bereits von Anfang an so geplant wird, dass später problemlos getrennt und recycelt werden kann. Bei einer Veranstaltung der Energieagentur Rheinland-Pfalz sprach der Architekt Valentin Brenner in diesem Zusammenhang gar von Potenzial, Gebäude als Rohstoffdepots zu nutzen und damit eine Wertsteigerung zu schaffen. Seine Kollegin Annette Hillebrandt betonte, man müsse von der Energiewende zu einer Materialwende kommen, einer echten Kreislaufwirtschaft. Das Bewusstsein ist da, jetzt gilt es zu handeln. Mit entsprechenden Produkten trägt auch die emco Group sowohl dazu bei, dass recycelte Materialien wiederverwendet werden, als auch dass im Falle eines Rückbaus Materialien dem Materialkreislauf wieder zugeführt werden können.

Recycling bei der emco Group

Ein gutes Beispiel für gelungenes Recycling ist das regenerierte Nylon ECONYL® aus Nylon-Abfällen. Es ist neuem Nylon ebenbürtig, kann grenzenlos recycelt und neu geformt werden, ohne neue Ressourcen zu verbrauchen. Das Oeko-Tex zertifizierte Econyl-Garn wird bei emco Bau für ausgewählte Produkte bereits seit 2016 zum Einsatz, beispielsweise für die Teppichmatte Image ECO. Es ist dabei ein wichtiger Baustein für den Beitrag des Unternehmens zur Nachhaltigkeit, da es den Treibhauseffekt von Nylon um bis zu 80 % gegenüber dem Material aus Öl reduziert. Auch das emco Unternehmen Novus schließt den Recyclingkreislauf, denn für die Novus re+new Hefter und Locher werden beispielsweise alte Kühlschränke von einem zertifizierten Recycling-Unternehmen zu Rezyklat verarbeitet. Rezyklate sind wiederverwertete Kunststoffe aus sogenannten Post-Consumer-Abfällen. Das sind Kunststoffe, die bereits mindestens einmal nach ihrem Gebrauch im Rahmen eines Haushalts- oder Gewerbeabfalls entsorgt wurden. So schließt sich auch hier der Recycling-Kreislauf.

Teppichmatte Image ECO

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